Wie jedes SBBZ mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung ist auch die Gartenschule in die drei Stufen Grundstufe, Hauptstufe und Berufsschulstufe gegliedert. In jeder Stufe geht es einerseits immer um die individuelle Förderung und Stärkung der Persönlichkeit der Schüler*innen und andererseits darum, gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen und zu praktizieren.
Grundstufe
In der Grundstufe wird zunächst der Übergang vom Kindergarten in die Schule gestaltet. Hier soll den Kindern ein gutes Ankommen ermöglicht werden und sie sollen lernen, sich im Schulgebäude zu orientieren.
Die Elternarbeit ist uns gerade am Anfang des Schullebens besonders wichtig.
Da der Prozess des Lesen- und Schreibenlernens, je nach Vorerfahrung und persönlicher Veranlagung auf unterschiedliche Weise und in unterschiedlichem Tempo verläuft, orientiert sich die Schule an den individuellen Kompetenzen und Strategien der Schüler*innen. Lese- und Schreiblehrgänge werden individuell angepasst.
Kinder, die hinsichtlich ihrer Verbalsprache Unterstützung brauchen, führen wir ab Schuleintritt an Unterstützte Kommunikation heran.
Der Mathematik-Unterricht beinhaltet den Aufbau von pränumerischen Kenntnissen und Angeboten, die zeitliche und räumliche Orientierung ermöglichen. Inhalte zur Vermittlung eines Zahlbegriffes, Rechenoperationen und geometrische Grundlagen bieten den Schüler*innen Raum zum eigenen Entdecken und ermöglichen Einsicht in mathematische Strukturen.
Hauptstufe
Die Schüler*innen der Hauptstufe (in der Regel ab den 5. Schulbesuchsjahr) befinden sich in einer prägenden Entwicklungsphase.
Sie lernen verstärkt, Verantwortung für das eigene Tun zu übernehmen. Die individuellen Kenntnisse im Bereich der Kulturtechniken werden anhand realitätsnaher Inhalte vertieft.
Die Anzahl außerschulischer Lernorte vergrößert sich um vielfältige Lernchancen zu ermöglichen. Auch wird der Klassenverband u.a. in Lerngruppen sowie in Arbeitsgemeinschaften aufgelöst. Schüler*innen lernen sich auf verschiedene Lehrkräfte im Klassen- sowie Fachunterricht einzustellen.
Um lebenspraktische Fertigkeiten zu vertiefen und zu erweitern, werden im Unterricht grundlegende Inhalte vermittelt und im Schulalltag praktisch umgesetzt.
Folgende Schwerpunkte charakterisieren die Hauptstufe:
- Lernen im Alltag
- eigenverantwortliches Handeln
- Identitätsbildung
- Mobilität
- Heranführung an Arbeit
- politische Bildung
Kooperative organisationsform (Kof)
Die Schüler*innen der KOFs werden durchgehend von Ihren Lehrkräften der
Stammschule des SBBZS in Regelschulen unterrichtet und begleitet. Die
Gartenschule kooperiert mit der Pestalozzi-Schule und der
Wilhelm-Lorenz-Realschule Ettlingen. In beiden Schulen befindet sich
jeweils eine Klasse der Gartenschule mit einem eigenen Klassenzimmer.
Kooperationen mit anderen Klassen finden überwiegend in den Fächern
Kunst, Musik und Sport statt.
Berufsschulstufe
Die Berufsschulstufe dauert in der Regel drei Jahre – Schulbesuchsjahr 10 bis 12. Die Schüler*innen sind ca. zwischen 15 und 19 Jahre alt. Das bisher erworbene Wissen wird auf praktische Weise angewandt, beispielsweise beim Einkaufen, beim Herstellen von Werkstücken und beim Verkauf von Pflanzen (siehe Schulgarten).
Im Mittelpunkt stehen zum einen die Vorbereitung auf das Arbeitsleben und zum anderen Themen, die für junge Erwachsene wichtig sind:
- Wohnen
- Freizeit
- Gesundheit und Sexualität
- Persönlichkeit und soziale Beziehungen
- Leben in der Gesellschaft, Rechte und Pflichten, Geschichtliches
- Öffentlichkeit und Medien
Der Unterricht in der Berufsschulstufe findet jahrgangsübergreifend statt.
Neben den oben genannten Themen, die halbjährlich wechseln, ist es uns wichtig, die jungen Menschen an das Arbeitsleben heranzuführen. Deshalb finden an zwei Tagen in der Woche Dienstleistungsgruppen statt. In diesen können die Schüler*innen in unterschiedlichen Arbeitsbereichen Erfahrungen sammeln mit dem Ziel den Übergang in die Arbeitswelt zu erleichtern.
Dienstleistungsgruppen in diesem Schuljahr:
- Schulgarten
- Cafeteria
- Wäsche
- Holz und Reparatur
- Verpackungsarbeiten „Wondercandle“ (in Kooperation mit der HWK)
- Rund ums Haus
Berufskunde wird über das gesamte Schuljahr hinweg durchgängig unterrichtet und dient u.a. zur Vorbereitung der Berufswegekonferenzen und Praktika.
Praktika
Für alle Schüler*innen findet verpflichtend im Entlassjahr ein Praktikum in der HWK (Berufsbildungsbereich oder im Förder- und Betreuungsbereich) statt.
Ist der Übergang in die BVE angedacht, sind Praktika in Betrieben auf dem ersten Arbeitsmarkt möglich.
Berufswegekonferenzen (BWK)
Vor einem Übergang finden Berufswegekonferenzen statt. Übergänge sind:
- von Klasse 9 in die Berufsschulstufe (Dies gilt auch für Schüler*innen im inklusiven Setting.)
- von BSS in BVE
- am Ende der BSS in Arbeitsleben
Ziel dieser Konferenzen ist der Austausch über Vorstellung und Möglichkeiten bezüglich der beruflichen Zukunft der Schüler*innen. Diese lernen sich und ihre Wünsche zu präsentieren – häufig in Form einer PowerPoint-Präsentation .
Zu den Berufswegekonferenzen lädt die Schule folgende Personen ein:
- Schüler*in
- Eltern bzw. Erziehungsberechtigte und ggfs. gesetzliche*r Betreuer*in
- Reha-Beratung der Agentur für Arbeit
- Eingliederungshilfe des Landratsamtes Karlsruhe bzw. Calw
- Hagsfelder Werkstätten Karlsruhe (HWK)
- Integrationsfachdienst (Ifd), bei Ziel allgemeiner Arbeitsmarkt
- ggf. Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) Karlsruhe-Ettlingen
Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE)
Die Berufsvorbereitende Einrichtung (BVE) existiert seit 2008. Ziel der BVE ist es, die Schüler*innen auf den allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Darum werden viele Praktika und vorbereitende Arbeitsprojekte durchgeführt. So lernen die Schüler*innen einen Arbeitsbereich zu finden, der zu ihren Fähigkeiten passt und einen Betrieb, in dem sie sich wohl fühlen.
Auch die Theorie-Einheiten sind auf eine möglichst selbstständige Lebensführung ausgerichtet:
Persönliche Zukunftsvorstellungen, Mathematik und Deutsch im Alltagsbezug, Sozialtraining, Freundschaft und Partnerschaft, Freizeit, Wohnen, Leben in der Gesellschaft, Ämter und Behörden.
Die BVE Schüler*innen aus der Region Ettlingen nehmen montags und dienstags am Unterricht in der Gewerbeschule Durlach und Mittwoch bis Freitag im Beruflichen Bildungszentrum Ettlingen teil. Arbeitsprojekte finden u.a. in Betrieben in Ettlingen und Umgebung statt. Die Praktika werden möglichst wohnortnah durchgeführt.
Folgende Schüler*innen können in der BVE unterrichtet werden:
- Schüler*innen des SBBZ-GENT
- Abgänger des SBBZ-Lernen
- ehemalige Schüler*innen des SBBZ-KMENT
- Schüler*innen, die inklusive Settings besucht haben sowie
- Schüler*innen, die aus dem VAB wechseln